Agatha Christie

Eine Auswahl von Literatur zu Agatha Christie findet sich hier.

Agatha Christie, wurde als Agatha Miller am 15. September 1890 in Torquay an der Südküste Englands geboren.

Sie wuchs als jüngste von drei Geschwistern in einer Familie der oberen Mittelschicht auf, in der viktorianischen Villa Ashfield, das für sie zeitlebens eine sehr große Rolle spielte, aber leider nicht mehr existiert – im Gegensatz zu ihrem Sommerhaus Greenway ganz in der Nähe von Torquay, das heute dem National Trust gehört und besichtigt werden kann.

Am Heiligabend 1914 heiratet sie Archie Christie, 1919 wird die Tochter Rosalind geboren. Die Ehe zerbricht 1926 und wird 1928 geschieden.

Während des 1. Weltkriegs arbeitete Agatha Christie in einem Militärkrankenhaus, vor allem aber in der dazugehörigen Apotheke. Hier und auch später eignete sie sich umfangreiche pharmazeutische Kenntnisse an, die dazu führten, dass ihre Schilderungen von Giften und deren Wirkungen höchst präzise waren.

Über Agatha Christies Kindheit und Jugend und ihren Weg zur Kriminalschriftstellerin berichte ich in Folge 2.

1916 schrieb sie innerhalb weniger Wochen ihren ersten Kriminalroman „The Mysterious Affair at Styles, der allerdings erst 1920 veröffentlicht wurde. Es war ein Achtungserfolg und der Beginn einer beispiellosen Karriere. Zwei weitere Romane und eine ganze Reihe von Kurzgeschichten folgten, sie begann sich einen Namen zu machen. Außerdem war 1919 ihre Tochter Rosalind geboren worden und die Familie bezog eine Wohnung in London.

1922 reisten Agatha und Archie rund um die Welt im Rahmen der sogenannte Empire Tour. Archie war Mitglied einer Delegation, die in den britischen Kolonien und Dominions Werbung für die „British Empire Exhibition“ machen sollte. Agatha begleitete ihn und fand zwischendurch noch viel Zeit für Sightseeing und Surfen. Ihre Weltreise beschreibe ich in Folge 7.

Zurückgekehrt schreibt Agatha weiter, mit wachsendem Erfolg. Eine große Reihe von Kurzgeschichten und einige Romane machen sie zunehmend bekannt und so langsam dämmert ihr, dass sie sich von ihrem Verlag einen schlechten Vertrag hat aufschwatzen lassen. Sie findet dann in Edmund Cork einen findigen und loyalen Agenten und im Collins Verlag eine neue publizistische Heimat. Sowohl Cork als auch Collins werden zu lebenslangen Freunden. Um diese Zeit des ersten Erfolgs geht es in Folge 22.

1926 schaffte sie den Durchbruch mit „The Murder of Roger Ackroyd“. Im gleichen Jahr erleidet sie allerdings gleich zwei Schicksalsschläge: Ihre geliebte Mutter stirbt und Archie eröffnet ihr, dass er die Scheidung will, um eine andere Frau heiraten zu können. Im Dezember 1926 verschwindet Agatha Christie für rätselhafte 11 Tage und taucht in einem Hotel in Yorkshire wieder auf. Was in dieser Zeit passiert, wird nie wirklich aufgeklärt und bietet bis heute Raum für vielfältige Spekulationen.

Schon in ihrem Debütroman führt Agatha Christie den belgischen Detektiv Hercules Poirot ein, der ihre erfolgreichste literarische Figur bleiben wird. Fast genauso bekannt wird allerdings Miss Jane Marple, die ihren ersten Auftritt 1927 hat.

Nach der großen Krise des Jahres 1926 braucht Agatha Christie einige Zeit, bis sie wieder zur Normalität zurückfindet und ihre erste und einzige Schreibblockade überwindet. Zu dieser Zwischenzeit siehe vor allem Folge 71. Ein neuer Anfang wird ausgerechnet durch ihre Scheidung 1928 möglich – und wegweisend ist, dass sie im gleichen Jahr zum ersten Mal den Orient bereist (siehe Folge 79)

Die 20er Jahre in Agatha Christies Werk und Leben beschreibe ich zusammenfassend in Folge 92.

1930 veröffentlicht sie den ersten von sechs Romanen unter dem Pseudonym Mary Westmacott. Diese Romane sind keine Kriminalromane, sondern im weiteren Sinn Liebesromane und sehr stark autobiographisch geprägt.

Ebenfalls 1930 heiratet sie zum zweiten Mal, den Archäologen Max Mallowan, der deutlich jünger ist als sie. Nur für ihre literarischen Werke behält sie ihren ersten Ehenamen bei und bleibt Agatha Christie. In den nächsten Jahren verbringen Agatha und Max viele Winter auf Ausgrabungen in Mittleren Osten. Über das Kennenlernen und die Zeit vor der Hochzeit siehe Folge 95.

1931 ist sie literarisch gar nicht so produktiv.

Agathas produktivsten Jahre sind sicher die 1930er und 1940er, aber sie veröffentlicht bis zu ihrem Lebensende jährlich mindestens ein Buch, das letzte von ihr geschriebene erscheint 1973.

Agatha Christie stirbt am 12. Januar 1976 im Alter von 85 Jahren in Wallingford, in Winterbrook House, wo das Ehepaar Mallowan regelmäßig den Winter verbrachte.