Literatur zu Agatha Christie

Biographien

Janet Morgan, Agatha Christie, Collins Verlag 1984 . 2017 erschien eine leicht überarbeitete Neuausgabe mit einem neuen Vorwort. Die deutsche Übersetzung, erschienen Anfang der 90er im Heyne Verlag, ist leider nicht mehr erhältlich. Die erste große, autorisierte Biographie. Janet Morgan erhielt Einblicke in Agatha Christies Korrespondenz, ihre Aufzeichnungen und konnte sich ausgiebig mit Familienmitgliedern unterhalten. Das alles macht ihr Werk heute noch sehr wertvoll.

Barbara Sichtermann, Agatha Christie. Eine Biographie, Osburg Verlag 2020, Eine interessante, gut geschriebene Biographie, allerdings nicht so tiefgehend wie die großen englischsprachigen Biographien. Eine Besonderheit sind die vielen erzählenden Passagen, die zwar an biographischen Tatsachen orientiert , aber dann doch gut begründetete Mutmaßungen sind (eine ähnliche Technik hat schon Laura Thompson verwendet).

Lucy Worsley, Agatha Christie. A Very Elusive Woman, Hodder & Stoughton 2022. Eine weitere große Biographie, die mir ausnehmend gut gefallen hat. Sie ist sehr gut zu lesen, berücksichtigt gleichberechtigt alle Phasen ihres Lebens (auch wenn natürlich 1926 einen Extra-Platz hat) und arbeitet sehr schön die Vielschichtigkeit Agatha Christies heraus. Für Worsley ist Agatha Christie eine Frau, die sich immer wieder neu erfindet und so gerade aus dem schlimmen Jahr 1926 gestärkt hervorgeht. Das englische Hörbuch wird von der Autorin selbst fantastisch gelesen.

Biographien ihrer literarischen Gestalten

Anne Hart: Miss Marple. The Life and Times of Miss Jane Marple, HarperCollins, aktualisierte Auflage 2017 (ursprünglich veröffentlicht 1986). Eine fiktive Biographie, die gewissenhaft und sehr humorvoll all das zusammenträgt, was wir über Miss Marple, ihren Lebensweg, ihr Dorf und überhaupt ihre Umgebung in Agatha Christies Werken erfahren. So kommt ein verblüffend umfassendes Bild zustande. Auch mehrere Auflagen der deutschen Übersetzung, aktuell nur antiquarisch erhältlich. Kurz vorgestellt in Folge 91.

Literatur zu einzelnen Bereichen ihres Werkes

Kathryn Harkup, A is for Arsenic. The Poisons of Agatha Christie, Bloomsbury Verlag 2015. Sehr interessante Hintergründe zu den von Agatha Christie benutzten Giften, chemisches Detailwissen ebenso wie Alltagsgeschichten und reale Kriminalfälle. Und dann jeweils der Bezug zu einem Roman oder einer Kurzgeschichte von Agatha Christie. Sehr lesenswert! Vorgestellt in Folge 81.